In den sozialen Medien habe ich mittlerweile einiges gesehen was die Bewerbung von Podcasts angeht. Das Format, das dem Audioformat am ehesten gerecht wird, sind sogenannte Audiogramme.
Vielleicht hast du sie schon gesehen: Audiogramme sind Audio-Ausschnitte direkt aus den Podcasts, die im Videoformat in den sozialen Medien geteilt werden. Teaser, Audiogramm, Snippet – wie auch immer du sie nennen magst. Gemeint ist damit ein kurzer Audio-Einblick direkt in den jeweiligen Podcast.
Eines darfst du dir als PodcasterIn bewusst machen: Die Social Media-Plattformen sind bisher nicht für das Teilen von Audio-Inhalten ausgelegt. Du musst daher eine Brücke von Audio-Inhalten zu Social Media schlagen. Das gelingt derzeit am Einfachsten durch das Videoformat.
Viele PodcasterInnen zeichnen bei der Podcastaufnahme nicht nur Audio, sondern auch Video mit auf (aka. sich selbst bei der Aufnahme der Podcastfolge) und nutzen Ausschnitte davon hinterher (mithilfe von Audiogrammen) für ihre Marketingzwecke – oder stellen gleich das ganze Video auf YouTube. Und das sind nur zwei von vielen Wegen, wie ein Podcast in den sozialen Medien beworben werden kann.
Denke auch immer daran, dass (potenzielle) HörerInnen die Social Media-Plattform verlassen müssen, um deinen Podcast anzuhören.
Liefere ihnen einen wirklich guten Grund die Plattform zu verlassen.
Was ist der Sinn eines solchen Social Media-Teasers?
Der Sinn eines Social Media-Teasers scheint unter PodcasterInnen umstritten zu sein. Sinn macht ein Audiogramm aus meiner Sicht vor allem dann, wenn du damit deine Zielgruppe erreichen oder neue Zielgruppen erschließen möchtest. Also genau diejenigen Menschen erreichst, die deinen Podcast hören oder hören sollen. Sind deine (zukünftigen) PodcasthörerInnen auf der von dir gewählten Social Media Plattform unterwegs?
Wenig Sinn macht ein Audiogramm, wenn du auf der von dir gewählten Plattform nicht deine Zielgruppe erreichst bzw. noch keine Community aufgebaut hast. Jedoch: Der Social Media-Teaser kann dir langfristig gesehen natürlich dabei helfen, neue FollowerInnen für dich zu gewinnen, das Vertrauen deiner FollowerInnen zu stärken und letztendlich eine treue Community bzw. Fangemeinschaft aufzubauen.
Der Social Media-Teaser soll dafür sorgen, dass dein Podcast bekannter wird und letztendlich (potenzielle) HörerInnen so neugierig machen, dass sie die komplette Folge anhören wollen. Außerhalb von den sozialen Medien. Am besten sofort.
Was ist der Mehrwert hinter einem solchen Social Media-Teaser?
Der Social Media-Teaser kann dafür sorgen, dass du mit deinen FollowerInnen bzw. deiner Community ins Gespräch kommst. Außerdem können deine (zukünftigen) PodcasthörerInnen auf diese Art und Weise schonmal einen Eindruck von deinem Podcast bekommen – ohne dafür die Plattform zu verlassen. Denn genau das müssen sie tun, wenn sie deinen Podcast in externen Apps suchen und anhören.*
Das Audiogramm ermöglicht deinen (zukünftigen) HörerInnen also einen unverbindlichen ersten Eindruck von den Inhalten deines Podcasts, von dir als Person (bzw. deinen Interviewgästen) und sorgt dafür, dass diese bereits vorab deine Stimme hören können. Also das Persönlichste was du und dein Podcast zu bieten haben. Sie hören raus, ob du eine – für sie – angenehme oder unangenehme Stimme hast, ob deine Themen und Inhalte interessant und/oder unterhaltsam sind, ob du ein angenehmes Sprechtempo und -rhythmus hast und ob du ihnen menschlich gesehen sympathisch bist.
Jedes Audiogramm ist eine Chance. Eine Chance auf neue PodcasthörerInnen. Eine Chance auf begeisterte Fans. Eine Chance auf neue KundInnen.
*Tipp: Verlinke die Podcastfolge über einen Spotify-Link beispielsweise in deiner Insta-Story. Das macht es deinen (potenziellen) HörerInnen sehr viel einfacher, die Folgen aufzurufen. Wie genau das geht liest du hier:
Nach welchen Kriterien wähle ich diesen Teaser für Social Media aus?
Gibt es eine Stelle (im Interview), die aus deiner Sicht unbedingt angehört werden muss? Getreu dem Motto: „Du musst nicht die komplette Folge hören, diese eine Stelle ist jedoch so besonders, dass sie JEDER hören sollte.“
Welche Stelle würdest du jedem empfehlen?
Gerade bei Interviews empfehle ich dir, eine Stelle auszuwählen, in der ihr (du und dein/e GesprächspartnerIn) beide zu Wort kommt. Es bringt wenig, wenn dein (potenzieller) Hörer zuerst total überzeugt ist, sich dazu entscheidet die Folge komplett zu hören und dann enttäuscht von der Tonqualität eines (oder beider) Beteiligter zurückbleibt – und verärgert abschaltet. Lass deine/n (zukünftige/n) HörerIn wissen, worauf er/sie sich einlässt beim Hören der kompletten Folge.
Diese Vorgehensweise kannst du auch nutzen, um einen inhaltlichen Teaser für deine Podcastfolge auszuwählen – also quasi den Teil deines Podcasts, der vor dem eigentlichen Intro genutzt wird.
Was ich nur bedingt empfehlen kann, ist den Anfang (Musik/Intro) oder das Ende (Outro/Musik) deiner Podcastfolge als Social Media-Teaser zu nehmen. Denn so hören deine (potenziellen) PodcasthörerInnen nur dein Intro und die Musik, nicht aber den eigentlichen Inhalt der Podcastfolge. Das sollte unbedingt im Verhältnis stehen. Wenn das Intro länger als die eigentliche Podcastfolge ist, kann es durchaus Sinn machen das Intro für Marketingmaßnahmen zu nutzen. In allen anderen Fällen würde ich das jedoch nicht empfehlen. Es sei denn du möchtest das so haben. Das bleibt natürlich dir überlassen. Es ist schließlich dein Podcast – mit deinen Spielregeln.
Jedoch ist es vermutlich keine hilfreiche Werbung für deinen Podcast, wenn deine (potenziellen) PodcasthörerInnen auf Social Media jede Woche wieder denselben Ausschnitt anhören können. Denn der Sinn des Social Media-Teasers ist es unter anderem neugierig darauf zu machen, worüber in der eigentlichen Podcastfolge gesprochen wird. Er sollte einladend sein, nicht abschreckend.
Wie lange so ein Social Media-Teaser ist hängt davon ab, wie lange du ihn haben möchtest. Ich persönlich würde ihn von der Länge her zwischen 20 Sekunden und maximal 1 Minute gestalten. Alles andere nimmt i.d.R. zu viel Information vorweg (gerade bei insgesamt kurzen Podcastfolgen). Ist die wichtigste Information bereits im Audiogramm drin, haben (potenzielle) HörerInnen kaum noch einen Grund die Podcastfolge komplett anzuhören.
Try and error
Wenn du dir mit dem Social Media-Teaser unsicher bist, probiere aus. Was funktioniert gut? Was funktioniert weniger gut? Was funktioniert auf welcher Plattform gut – was nicht? Bedenke immer, dass dies von Plattform zu Plattform variieren kann, da die Inhalte dort natürlich durch den jeweiligen Algorithmus auch unterschiedlich ausgespielt werden und eventuell ein anderes Publikum erreichen. Viele Content-Experten empfehlen außerdem, den Content der jeweiligen Plattform und das dortige Zielpublikum anzupassen. Das bedeutet zwar erstmal einen Mehraufwand, jedoch wird sich das langfristig positiv auswirken. Das liegt vorallem daran, dass sich die Menschen, denen deine Inhalte ausgespielt werden, sich sehr viel eher angesprochen fühlen.
Stellt sich mir die Frage, ob du Lust hast und dazu bereit bist Zeit, Energie (und vielleicht sogar Geld) da reinzustecken, um deinen Podcast auf diese Art bekannter zu machen.
Außerdem ist es durchaus eine gute Idee, hilfreiche Hashtags zu verwenden wenn du deinen Podcast mithilfe von Social Media bekannter machen möchtest – auch in den Instagram Stories.
Was ist dein Ziel mit der Podcastfolge? Den Marketingmaßnahmen?
Worum geht es dir eigentlich in deiner Podcastfolge? Möchtest du beispielsweise mit deinem Marketing neugierig machen auf deinen Jahresrückblick im Podcast, macht es wenig Sinn als Teaser auf Social Media zu teilen, welchen Kaffee du heute getrunken hast. Ein kleiner Plausch am Anfang der Podcastfolge kann durchaus nett und unterhaltsam sein als Einstieg, dient aber in den seltensten Fällen als Teaser.
Nur wenn du das Ziel – sowohl hinter der Podcastfolge als auch hinter deinen Marketingmaßnahmen – klar hast, kannst du auch schauen und sinnvoll auswerten, ob du mit deinen Maßnahmen/mit dem was du aktiv unternommen hast, erfolgreich warst. Hast du das erreicht was du erreichen wolltest? Ich rate immer dazu, regelmäßig die Zahlen und Statistiken auszuwerten – nicht nur die deines Podcasts, sondern auch deine Social Media Statistiken – und dann daraus Rückschlüsse zu ziehen und zu lernen. Um es beim nächsten Mal noch besser machen zu können.
Bei Zweifeln: Hole dir Feedback ein
Wenn du das Gefühl hast „irgendwas passt noch nicht mit dem Teaser“, du fühlst dich nicht wohl damit oder bist dir nach wie vor unsicher: Hol dir Feedback ein. Es muss nicht zwangsläufig ein Experte darüber schauen. Beachte jedoch, dass Feedback von Familienmitgliedern oder guten Freunden nicht unbedingt immer komplett ehrlich ist. Oftmals wollen diese uns nicht verletzten und sagen deswegen nur die halbe Wahrheit, lassen die verletzenden Dinge weg oder haben vom Medium ansich wenig Ahnung. Letztendlich geben die meisten Menschen nur ihre eigene Meinung wider, ohne einen neutralen Blick darauf zu haben. Du darfst in jedem Fall für dich selbst entscheiden, ob du das Feedback annehmen (und umsetzen) möchtest oder lieber nicht.
Das Feedback sollte zudem mehr beinhalten als ein „Gefällt mir gut“. Frage so lange, bis deine Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden.
Hey Kerstin, super Beitrag 🙂 vielen Dank fürs Verlinken! Guten Rutsch und bleib gesund 🍀
Gern geschehen. Vielen Dank Felicia. Frohes neues Jahr. 🙂